In meinem Studium befasse ich mich viel mit den Eigenschaften, die einen guten Coach ausmachen. Hermann Bayer nennt in seinem Buch „Coaching-Kompetenz: Persönlichkeit und Führungspsychologie“ unter anderem die folgenden fünf Voraussetzungen.
1. Empathie
Der Coach muss sich in seinen Coachee ausreichend einfühlen können, um ihn sowohl auf fachlicher als auch auf emotionaler Ebene kompetent beraten zu können. Hierzu zählt nicht nur das ausgesprochene Wort des Coachees, sondern auch seine Tonalität, Mimik, Gestik, Körperhaltung etc.
2. Authentizität
Um gegenüber seinem Coachee glaubwürdig und damit vertrauensvoll auftreten zu können, sollte der Coach über eine offene, härente und ehrliche Persönlichkeit verfügen. Dies ist mitunter die Voraussetzung dafür, dass sich der Coachee gegenüber seinem Coach öffnet und ihm nicht nur die harten Fakten auf den Tisch legt.
3. Visionäres und zukunftsgerichtetes Denken
Insbesondere im Zuge starker Veränderungsprozesse ist ein nach vorn und nicht rückwärts gerichtetes visionäres Denken gefragt. Völlig neue Ideen oder Denkweisen können sich in solchen Situationen als äußerst gewinnbringend erweisen.
4. Integrierende Funktion
Der Coach hat die Aufgabe, während des Zusammenkommens eine angenehme und produktive Atmosphäre zu schaffen, in welcher der Coachee bzw. die zu coachende Gruppe sich möglichst wohl fühlt.
5. Fördernde Eigenschaften
Ein Coach sollte zuallererst die positiven Eigenschaften und damit verbundenen Stärken bzw. Potenziale eines Coachees herausarbeiten, um sie für den Coachingprozess sinnvoll zu nutzen. Auf der anderen Seite sollten die Defizite des Coachees nicht komplett außer Acht gelassen werden, zumal sich Schwächen oftmals auch als Stärken erweisen können.
Wie ist es bei Euch – habt Ihr bereits einmal ein Coaching durchlaufen?
Ich nutzte jetzt seit ca. 2003 immer mal wieder Coaching bei Bedarf. Ich kann das nur empfehlen. Es ergeben sich neue Blickwinkel bei schwierigen beruflichen Situationen oder eine bestehende Meinung oder Vorgehensweise kann gefestigt werden. Außerdem kann ich berichten, auch neue Werkzeuge, teils unkonventiell, an die Hand bekommen zu haben. Hohe Qualität des Coaches mal voraus gesetzt, sind die Kosten für Coachingstunden gut investiertes Geld. Oft reichen schon 1-1,5 Stunden, um eine Thematik zu bearbeiten.Bye the way, Coaching kann auch dazu führen, dass am Ende des Tages mehr Geld in der Tasche ist. Wer heutzutage noch glaubt, dass sich coachen zu lassen, sei eine Schwäche, der hat das Konzept meines Erachtens noch nicht verstanden, denn das Gegenteil ist der Fall. Natürlich sei gesagt, dass zum einen Coaching „nur“ eine unterstützte Funktion hat und zum anderen keine Dauerlösung sein sollte. Der Akteur bin weiterhin ich.
Punkt 1 – Emphatie, meines Erachtens ein zentraler Punkt: Wenn man auf der gleichen Wellenlänge sich befindet, ist das extrem von Vorteil. Seinen Coach sollte man sich schon anvertrauen können. Ob das auch ohne funktioniert, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Und zu guter letzt, Coaching muss nicht zwangsläufig privat finanziert werden. Wenn es das Thema zulässt, einfach den Arbeitgeber fragen. Mehr als ein Nein kann man im schlimmsten Fall nicht bekommen. Es zeigt sogar Initiative an sich zu arbeiten.