Axel Szilleweit hat eine sonnengebräunte Haut und stets ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. Der gelernte Diplom-Gärtner ist derzeit der einzige, der die Teltower Rübchen in großen Mengen auf seinen vier Hektar Land anbaut und erntet. Das berühmte Wurzelgemüse aus Brandenburg wird ansonsten gerne von Hobbygärtnern und Köchen angepflanzt, ist es doch für sein außergewöhnliches, süßlich-scharfes Aroma bekannt. Es eignet sich hervorragend zu verschiedenen Eintopfgerichten, als Cremesuppe oder als gekochte Beilage.
„Man muss sie einfach mal selber gekostet haben“, so Axel Szilleweit, „ihr Geschmack lässt sich nur schwer beschreiben.“ Teltower Rübchen sind entgegen einer verbreiteten Ansicht keine DDR-Spezialität, denn nach der Wende kannte niemand die echten Rüben aus der kleinen Stadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Im Gegensatz zu anderen Rübenarten, die irrtümlich auch als Teltower Rüben bezeichnet werden, haben sie keine glatte, sondern eine „zerrupfte“ Oberfläche. Hinzu kommt, dass der marktfähige Ertrag dieser Gemüsesorte in der Regel nur bei 20 und 40 Prozent liegt. Dies ist vor allem auf die stark schwankende Größe des kleinen Bodengewächses zurückzuführen. Zudem werden die Teltower Rübchen aufgrund der vielen Nebenwurzeln noch immer per Hand gesät, gepflegt und von Oktober bis März geerntet. Diese Besonderheiten führen dazu, dass es sich für konventionell bewirtschaftete Großbetriebe nicht lohnt, Teltower Rübchen anzubauen.
Der Verbraucher profitiert im Gegensatz dazu nicht nur von ihrem unverwechselbaren Geschmack, sondern auch von dem enormen Gesundheitswert der Teltower Rübe. Dank ihrer Ursprünglichkeit verfügt sie über überdurchschnittlich viele Mineralien, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe wie beispielsweise den Glykosinulaten, die unter anderem als Antioxidantien in unserem Körper wirksam werden. Tapfer, wie sie ist, wächst sie auch bei Minusgraden. „Der Verbraucher trägt entscheidend dazu bei, regionale Spezialitäten wie die Teltower Rübchen zu fördern“ erläutert Axel Szilleweit mit Nachdruck. „Er profitiert außerdem von der Naturbelassenheit unserer Obst- und Gemüsesorten. Als Bioland-zertifizierter Hof verwenden wir keine Insektizide, Herbizide oder Fungizide. Dies sind chemische Pflanzenschutzmittel, die in ihrer Gesamtheit die Gesundheit des Verbrauchers gefährden können und im Hinblick auf ihre Risiken noch nicht ausreichend untersucht worden sind.“
Neben den Teltower Rübchen baut Herr Szilleweit zusammen mit seinen drei festen Mitarbeitern und Saisonkräften verschiedene Obst- und Gemüsesorten an. Hierzu zählen seltene Apfelsorten wie die Goldparmäne. Aufgrund ihres sehr aromatischen süß-säuerlichen Geschmacks sind sie bei seinen Kunden stark nachgefragt. Aber auch Harzfeuer, eine althergebrachte Gartensorte aus der ehemaligen DDR, gibt es beim Teltower Rübchenbauer zu kaufen. Dafür schmeckt sie aber umso besser als viele der überzüchteten Hybridsorten, die es oftmals bei uns im Supermarkt zu kaufen gibt. Im Winter werden weitere Wurzelgemüsesorten wie Pastinaken, Rote Beete, Möhren und Schwarzwurzeln angebaut.
Was ist mit Ihnen. Haben Sie schon einmal die Teltower Rübchen probiert oder würden Sie es gerne einmal in Zukunft tun?