In der Kaffeerösterei 24grad findet Ihr Kaffee-Raritäten aus der ganzen Welt. Entweder gleich zum Mitnehmen oder zum Ausprobieren im hauseigenen Café.
Zurück in die 50er
Letzteres ist den ganzen Tag über gut gefüllt und zum Treffpunkt vieler Nordstadtbewohner geworden. Nicht wenige kommen auch aus anderen Stadtteilen Hannovers und unterhalten sich angeregt über einer Tasse frisch aufgebrühtem Arabica-Kaffee oder Espresso. Die besondere Atmosphäre entsteht nicht zuletzt durch die liebevolle Einrichtung im Retro-Stil der 50er: neben alten Cocktailsesseln stehen Nierentische, der Kaffee wird in weißen Porzellantassen mit goldenem Rand serviert. „Das besondere Kaffee-Aroma wird auch von Eigenschaften wie Material, Form und Größe des Gefäßes, aus welchem der Kaffee getrunken wird, beeinflusst.“ erklärt mir Markus Glaubitz, einer der Gründer der Rösterei.
Kaffeetrinken als politisches Statement
Ich habe sowieso den Eindruck, dass es hier um viel mehr geht als um Kaffee. „Wir beziehen unseren Kaffee aus Gebieten, die zwischen dem 24. Breitengrad der Nord- und Südhalbkugel liegen – daher auch der Name ‚24grad’ – denn hier befinden sich die wichtigsten Kaffee-Anbaugebiete!“, erläutert Markus Glaubitz. „Wir machen Kaffee, der einzigartig schmeckt! Wichtig ist uns und unseren Käufern aber auch die Tatsache, dass dieser aus nachhaltigem Anbau stammt. Dadurch werden Umweltressourcen bestmöglich geschont und die Bauern erhalten einen fairen Lohn für ihre Arbeit. Daher suchen wir immer den direkten Kontakt zu den Erzeugergemeinschaften vor Ort.“
Globalisierung positiv gestalten
Dass Kaffee zum Preis von rund 5 Euro je Pfund (siehe klassischer Supermarktpreis) unter fairen Bedingungen erzeugt wird, kann in der Tat mehr als bezweifelt werden. Denn industriell gehandelter Kaffee durchläuft in der Regel viele einzelne Handelsstationen bevor er bei uns auf dem Tisch landet. Das Problem: verdienen möchte jeder einzelne Handelspartner etwas daran! Die Kaffeebauern selber haben in diesem Geschäftsmodell oft das Nachsehen.
Single-Origin-Kaffee
Die Kaffeerösterei 24grad bietet hingegen Spezialitätenkaffee aus Kleinstmengen an: dessen Geschmack zeichnet sich insbesondere – ähnlich wie beim Weinanbau – durch das jeweilige Mikro-Klima, die Bodenverhältnisse und die Ernte vor Ort aus. Zum Beispiel „Yellow Bourbon“ aus Brasilien: dieser edle Kaffee wird nicht in 60kg-Säcken geliefert, sondern in kleinen Mengen à 12,5kg-Beuteln vakuumverpackt.
Die Kunst des Kaffeeröstens
Markus Glaubitz und Jürgen Piechaczek gründeten die Kaffeerösterei 24grad Ende 2009. Kennengelernt haben sich beide während ihres Studiums der Oecotrophologie (Lebensmittelwissenschaft). Während Markus anschließend Umweltökonomie studiert, schließt Jürgen ein Studium der Agrarwissenschaften an. Seine Doktorarbeit schreibt er in Kolumbien über das Thema „Spezialitätenkaffee“. Der Kaffee-Profi ist Gewinner der Deutschen Kaffee-Meisterschaften (Cup Tasters Championship) und nahm am diesjährigen World Cup Taster Championship 2014 in Melbourne in Australien teil.
Die riesige Geschmackswelt von Kaffee
Wer hätte das gedacht – Kaffee besticht durch seine Aromen-Vielfalt. Ob blumig duftend, zartbitter-schokoladig, säuerlich-beißend oder rauchig-teerig – das Geschmacksreichtum kennt keine Grenzen! Ein sogenanntes Kaffee-Aroma-Geschmacksrad stellt die große Bandbreite der einzelnen Nuancen übersichtlich dar.
Auf der Suche nach der Seele des Kaffees
Jetzt erschließt es sich Euch sicherlich von selber, dass auch das jeweilige Röstverfahren von immenser Bedeutung für die Entstehung eines einzigartigen Kaffee-Aromas ist. Markus Glaubitz von 24grad setzt dabei auf die Konvektionsröstung:
1. In der Roastary-Röstmaschine werden alle sortenreinen Kaffeebohnen in vergleichsweise kleinen Mengen mittels Heißluftstrom geröstet. Der Vorteil: durch die schonende und gleichmäßige Röstung kommen die einzelnen Geschmacksaromen besonders gut zur Geltung!
2. Auch die Espresso-Sorten werden über aufgeheizte Luft gleichmäßig geröstet, im Gegensatz zu den sortenreinen Kaffeebohnen (siehe Punkt 1) allerdings in einer größeren Trommelröstmaschine.
Kaffee am Besten pur genießen
Sobald ich die Aroma-Schutzverpackung eines Malabar oder Los Polvorines an meine Nase halte, kommt mir der Geruch frisch gemahlenen Kaffees entgegen! Jetzt geht es nur noch um die Frage, wie ich meinen Kaffee bei mir zu Hause zubereiten soll. Hierfür bieten sich diverse Brühmethoden an und ich fühle mich wieder in die 9. Klasse Chemiestunde zurückversetzt. In der „Brew Bar“ von 24grad könnt Ihr sechs verschiedene Methoden kennenlernen: AeroPress, Hario V60 und Chemex auf Basis von Filterpapier sowie French Press, Karlsbader Kanne und Bodum Santos mit direktem Kaffeekontakt. Wer es genauer wissen will, probiert alle Verfahren am Besten einmal unter professioneller Anleitung durch, gerne auch in Form eines weiterbildenden Seminares zum Thema „Kaffeezubereitung“.
Ein weiterer Tipp von Markus: „Probiert unseren Kaffee am Besten einmal ohne Milch und Zucker! So erhaltet Ihr den unverfälschten Geschmack des jeweiligen Kaffee-Aromas.“
Weiterhin habt Ihr in der „Brew Bar“ von 24grad jeden zweiten Freitag die Möglichkeit, Euch durch alle jeweiligen Kaffee-Sorten durchzukosten und bei der professionellen Zubereitung der Kaffees zuzusehen. Die Teilnahme am öffentlichen Cupping ist übrigens kostenlos.
Und hier die Adresse:
24grad – Kaffeerösterei
Engelbosteler Damm 52
30167 Hannover
0511 – 37074732
Mail: info@24grad.net
www.24grad.net
Nützliche Informationen zum Thema Kaffee von A bis Z findet ihr auf der folgenden Seite: coffeescience.de/kaffee.