Neulich fand ich im Rewe-Markt bei mir um die Ecke im Regal für regionale Produkte Apfelsaft von der Mosterei Ockensen. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen und musste mir den Hof gleich vor Ort anschauen.
Die Mosterei und das dazugehörige Scheunencafé befinden sich in Ockensen im schönen Landkreis Hameln-Pyrmont. Constanze Wittig und ihr Mann Olaf Seifert gründeten den Handwerksbetrieb vor rund 14 Jahren in ihrer hauseigenen Holzgarage. Aus einem anfänglichen Hobby wurde dann ein Beruf, denn die Nachfrage nach frisch gemostetem Saft stieg immer weiter an. Für ihren Herzenswunsch gaben die beiden Naturfreunde ihre sichere Stelle als Innenarchitektin und als Controller bei einer Bausparkasse auf.
Schnelle und schonende Verarbeitung der Früchte
„Zum Großteil kommen unsere Kunden mit Obst aus ihrem Garten. Bei uns erhalten sie dann ihren eigenen Saft. Er wird frisch gepresst und gleich abgefüllt. Dabei achten wir konstant auf die Qualität – bei uns kommt kein Obst mit Faulstellen rein!“ erklärt Olaf Seifert. „Die Säfte werden bei uns nicht eingekocht, sondern bei einer Temperatur von 78 bis 82 Grad schonend erhitzt. Darüber hinaus arbeiten wir ohne Zusätze.“
Wissen, wo das Obst herkommt
Und den Unterschied schmeckt man. So variiert der Geschmack des traditionell hergestellten Mostes je nachdem, welchen Reifegrad das Obst zum Zeitpunkt des Mostens hatte. Dadurch schmeckt der Apfelsaft manchmal süßer und manchmal etwas erfrischender. Neben dem Obst der privaten Mostkunden verwenden Constanze Wittig und Olaf Seifert auch Äpfel von ihren eigenen Streuobstwiesen. Bei Bedarf beziehen sie zusätzliches Obst von Obstbauern aus der Region.
Gemostet wird mittlerweile auf dem Hof Ockensen. Auch Kindergärten und Schulklassen besuchen den 400 Jahre alten und unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Vollmeierhof. Neben sortenreinem Apfelsaft findet Ihr hier Apfelsaft mit Quitte, Sauerkirsche, Aronia, Johannisbeere, Sanddorn und Holunder. Auch verschiedene Supermärkte in der Region bieten die Säfte in den innovativen Saftboxen an. Darin ist der Saft nach Anbruch mindestens 3 Monate ungekühlt haltbar – ein Patenthahn macht es möglich.
In dem wunderschönen und kürzlich modernisierten Scheunencafé finden Hochzeitsgesellschaften und andere Veranstaltungen mit bis zu 120 Personen Platz. Sonntags erfreut sich das Frühstücksbüffet großer Nachfrage – Schuld daran dürften insbesondere die leckeren hausgebackenen Kuchen und Torten sein.
Auch NDR-Reporter Sven Tietzer war schon da und hat über die Mosterei Ockensen berichtet.
Folgendes Video veranschaulicht den Prozess des Mostens:
Wie ist es bei Euch – habt Ihr schon einmal Saft von einer Mosterei getrunken und dabei den Unterschied geschmeckt?