Adriaan Straathof gilt als der größte „Schweinebaron“ Europas. Der aus den Niederlanden stammende Großinvestor begann seine umstrittene Schweinezucht im holländischen Dorf Buren an der deutschen Grenze. Schon damals ermittelten die zuständigen Ämter vor Ort gegen ihn. Der Vorwurf: Schwarzbauten und Überbelegung der Ställe. Laut einem Bericht des WDR beliefen sich die damaligen Ermittlungskosten auf rund eine Million (!) Euro. Seit einigen Jahren betreibt Adriaan Straathof nun auch mehrere Großanlagen in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Die Straathof Holding GmbH kommt laut Medienberichten insgesamt auf eine Produktion von rund eine Million Schweinen (!) im Jahr. Gegen die Keime und den Gestank der auch hier in Deutschland überbelegten Ställe wehren sich bereits seit mehreren Jahren verschiedene Bürgerinitiativen. Ihr Ziel: sie wollen wieder einen lebenswerten Wohnort für sich und für ihre Kinder. Aber erfolglos. Nun soll in Alt Tellin Europas größte Schweine-Anlage gebaut werden.
Keine Frage, was dies für die Tiere bedeutet. Aber die viel interessantere Frage, die sich hier stellt: wer sind seine Abnehmer? Auch wenn dies öffentlich wohl niemand zugeben möchte: die Mengen an Schlachtvieh, die der ehrenwerte Herr Straathof täglich produziert, werden ihm sicherlich auch in Deutschland ansässige Firmen abkaufen. Ob hier auch die Eigenmarken der großen Einzelhandelsketten zu zählen, sei dahin gestellt. Aber ganz so unwahrscheinlich ist dies wohl nicht. Daher mein Plädoyer: kaufen Sie am besten vom Fleischer Ihres Vertrauens. Hier sind die Wege in der Regel transparenter und besser nachvollziehbar. Zudem stehen Familienbetriebe oftmals voll und ganz hinter ihren Produkten und bürgen dafür mit ihrem Namen.